Gemeinsam fußballfiebern im Johannesstift

Gemeinsam fußballfiebern im Johannesstift

Gemeinsam fußballfiebern im Johannesstift

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Gemeinsam fußballfiebern im Johannesstift

Ausnahmezustand im sonst so beschaulichen Rosengarten im Evangelischen Johannesstift: Von 14. Juni bis 14. Juli verwandelte er sich zur Fußball-EM in einen großen Treffpunkt für alle Fußballbegeisterten. Ein Riesen-Event! Hinter den Kulissen waren Gemeinwesendiakon Lukas Kruse, Simona Dewitz und das Team von Events nahezu rund um die Uhr auf den Beinen. Wir fragen, wie es gelaufen ist.

Lukas Kruse, was war die Idee für dieses Großereignis?

Wir wollten eine Möglichkeit der Fussballübertragung schaffen, an der alle teilnehmen können und gleichzeitig in ihren Bedarfen ernstgenommen werden. Kinder wollen zumeist keine 90 Minuten dem Ball auf der Leinwand hinterherschauen, sie wollen einem hinterherlaufen oder mit Freunden spielen - dafür gab es Platz und eine Hüpfburg. 

Unsere Rollifahrer*innen wollen sich nicht durchdrängeln müssen, genauso wenig wie die Senior*innen gerne 90 Minuten auf einer Bierbank aushalten möchten, so dass sie ihren reservierten Platz auf der befahrbaren Fläche erhalten haben. 

Alle anderen brauchen Bierbänke und -tische oder Liegestühle, kurze Wege zu Essen und Trinken und ein gutes Bild. Und dieses Zusammenspiel sollte unser Public Viewing auch für die Menschen von außerhalb des Geländes attraktiv machen, ich glaube, dass hat geklappt!

Simona Dewitz, wie lief es? Was habt Ihr gemacht, wenn mal wieder Sturm und Gewitter angesagt waren?

Wir haben viele positive Rückmeldungen erhalten, auch von Gästen, die ansonsten nicht unbedingt Fußball gucken würden. Für die Familien war es zu den Nachmittags- und Wochenendspielen eine willkommene Abwechslung auf dem Gelände, Beschäftigung für die Kinder im Zentrum des Stifts und allgemein ein Ort des Zusammenkommens für alle. Selbst die Polizei, die regelmäßig vor Ort war, lobte unser Public Viewing als eines der schönsten und atmosphärisch angenehmsten. Es war schön zu sehen, dass wir schnell Stammgäste hatten, die jedes Spiel bei uns geschaut haben. Die Spiele der DFB-Spieler waren ein voller Erfolg und kaum ein Quadratmeter des Rosengartens blieb ungenutzt. 

Das Wetter hat, anders als die 22 Mann auf dem Feld, ja öfter nicht so recht mitgespielt. „Alle Spiele – alle Tore“ war aber genauso gemeint, daher haben wir viele Spiele bei uns im Festsaal im Trockenen übertragen, zwei Leinwände in Lounge und Seminarraum 3, sowie ein Fernseher an der Bar haben es möglich gemacht und natürlich Peter Dalle, der die Technik wie immer im Griff hatte. Leider haben sich bei ganz unfreundlichem Wetter nicht ganz so viele Gäste auf den Weg zu uns gemacht. Aber so hatten wir immerhin ein richtiges Wohnzimmer-11 Freunde-Gefühl, Fußball-Johannesstift zu Gast auf unseren Sofas. Für die „kurze Husche“ im Rosengarten hatten wir Regenponchos und -schirme zur Hand und es ließ sich auch ganz gemütlich unter dem Vordach des Bierwagens Fußball fiebern.

Lukas, wie konntet ihr das alles stemmen?

Mit unglaublichem Einsatz von ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen, die uns an den Ständen und hinter den Kulissen geholfen haben. Manche waren fast jeden Tag dabei und haben mit angepackt. Auch einige Politiker*innen aus Spandau waren zugegen, habe Bier gezapft und mitgeholfen. 

Außerdem einen großen Dank an die Musiker*innen und Ehrenamtlichen, die beim Rahmenprogramm vorgelesen und Musik gespielt haben. Natürlich waren auch viele Hauptamtliche am Gelingen beteiligt, die sich mit Leidenschaft für dieses Projekt eingesetzt haben. Und dann einen riesigen Dank an die Familien von uns Hauptamtlichen, die diesen Monat zu Hause mitgetragen haben, Kinder betreuten und uns nach langen Nächten ausgehalten haben.

Lukas und Simona, was war euer persönliches Highlight, euer Gänsehaut-Moment?

Lukas: Achtelfinale, wahrscheinlich etwa 15. Spielminute. Ich war die ganze Zeit mit Arbeit im Festsaal beschäftigt und war zum Anpfiff gar nicht im Rosengarten. Und dann bog ich hinten um die Bühne herum und schaute auf 1200 begeisterte Menschen, die in Einklang fussballfieberten und gemeinsam feierten. Da jubelte alles in mir, dass wir den Menschen in unserem schönen Rosengarten so einen Moment ermöglichen konnten.

Simona: Ich hatte zwei Gänsehaut-Momente, zum einen war es auch bei mir das Achtelfinale. Ich war mit einer Hochzeit im Kastaniengarten beschäftigt und kam erst nach Anpfiff einmal dazu im Rosengarten vorbeizuschauen, auf einmal war da ein ganzes Menschenmeer, neben den bekannten auch unzählige neue Gesichter – wow. 

Zum anderen war es das erste Halbfinale, die Kreativmolkerei spielte ihre letzten Songs und zusehends füllten sich die Plätze im Rosengarten. Von den nicht deutschen Spielen, war es das am besten besuchte Spiel. Das Wetter war traumhaft, die Lichtstimmung zauberte eine wunderbar atmosphärische Kulisse, jede*r vor Ort, war genau richtig hier und es setze sich ein friedvolles Gefühl in mir: „Ach, ist das schön!“

Ganz herzlichen Dank an euch und alle Beteiligten, dass ihr dieses „Sommermärchen im Johannesstift“ möglich gemacht habt!

Die Fragen stellte Barbara Seybold, Kommunikation im Evangelischen Johannesstift. Das Interview erschien zuerst in "Kontakte" vom Juli 2024.

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