Weltgebetstag 2025 von den Cookinseln

Weltgebetstag 2025 von den Cookinseln

Weltgebetstag 2025 von den Cookinseln

# Aktuelles

Weltgebetstag 2025 von den Cookinseln

„Kia Orana!“, so begrüßen sich die Menschen auf den Cookinseln und wünschen sich ein langes und erfülltes Leben. Mit „Kia Orana“, der in Kolonialzeiten lange verbotenen Sprache der Maori, begrüßen uns die Christinnen der Cookinseln im Pazifik, einem fernen Tropenparadies. Der Tourismus ist auf den 15 weit verstreut im Südpazifik liegenden Inseln der wichtigste Wirtschaftszweig der etwa 15.000 Menschen, die hier leben.

Trotz zum Teil problematischer Missionierungserfahrungen wird der christliche Glaube auf den Cookinseln von gut 90 Prozent der Menschen selbstverständlich gelebt und ist fest in ihre Tradition eingebunden. Die Schreiberinnen verbinden ihre Maorikultur, ihre besondere Sicht auf das Meer („the big blue body“) und die Schöpfung mit den Aussagen von Psalm 139 – „wunderbar geschaffen“, das Motto des Weltgebetstages 2025.

Wir sind eingeladen, die Welt mit ihren Augen zu sehen, ihnen zuzuhören, uns auf ihre Sichtweisen einzulassen. Nur zwischen den Zeilen finden sich in der Liturgie auch die Schattenseiten des Lebens auf den Cookinseln. Es ist der Tradition gemäß nicht üblich, Schwächen zu benennen, Probleme aufzuzeigen, Ängste auszudrücken. Selbst das große Problem der Gewalt gegen Frauen und Mädchen wird kaum thematisiert. Expert*innen bezeichnen die häusliche und sexualisierte Gewalt als „most burning issue“. Auch die zum Teil schweren gesundheitlichen Folgen des weit verbreiteten massiven Übergewichts durch die westlich beeinflusste Ernährungsweise vieler Cookinsulaner*innen werden nur andeutungsweise in der Liturgie erwähnt.

Ein Teil der 15 Inseln - Atolle im weiten Meer- ist durch den ansteigenden Meeresspiegel, Überflutungen und Zyklone extrem bedroht oder bereits zerstört. Das konnten wir beim Weltgebetstag 2021 aus Vanuatu schon erfahren. Welche Auswirkungen der mögliche Tiefseebergbau für die Cookinseln und das gesamte Ökosystem des Südpazifiks haben wird, ist unvorhersehbar. Auf dem Meeresboden liegen wertvolle Manganknollen, die seltene Rohstoffe enthalten und von den Industrienationen höchst begehrt sind. Die Bewohner*innen der Inseln sind sehr gespalten, was den Abbau betrifft - zerstört er ihre Umwelt und Lebensgrundlage oder bringt er hohe Einkommen?

Wunderbar geschaffen – nicht nur Palmen, Strand und Meer, sondern auch wir selbst und unsere Mitmenschen. Daraus entwickelt sich eine Haltung, ein Bewusstsein für das Woher, eine Verantwortung für das Heute und Morgen. Wir betrachten das Wunder der Schöpfung und erkennen dadurch auch, wie bedroht diese ist. – Gott spricht durch die Stimmen der Frauen, hören wir zu. Hören wir zu, um „informiert beten und betend handeln“ zu können, wie es das Anliegen des Weltgebetstags ist.

Sylvia Hannappel, Weltgebetsteam

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