"Jeder Mensch hat einen Namen"
Im Kirchenkreis Spandau gibt es seit 1988 eine lange Tradition der Erinnerung an die Novemberpogrome 1938, die sich von Jahr zu Jahr intensiver dem Motto „Jeder Mensch hat einen Namen“ verpflichtet fühlt. Nachdem 10 Jahre diese Arbeit von der AG Christen und Juden mitgetragen wurde, hat die Kreissynode – vorerst nur befristet bis zum Ende der Legislaturperiode – beschlossen, dass die Erinnerung an die jüdische Geschichte Spandaus durch eine besondere Beauftragung wachgehalten werden soll.
Schwerpunkte liegen in folgenden Bereichen:
- Fortsetzung und Sicherung der Forschungen über jüdische Bürger*innen Spandaus, ggf. entsprechende Veröffentlichungen
- Begleitung von und Recherche für weitere Stolperstein- oder ähnliche Projekten in Gemeinden und in Schulen (Religionsunterrichtsgruppen)
- Organisation der jährlichen Gedenkstunde am Mahnmal für die zerstörte Synagoge und die Spandauer Opfer der Shoah
- Kontakt zu und Zusammenarbeit mit der Jugendgeschichtswerkstatt Spandau
- Pflege der Namensmauer für die Spandauer Opfer der Shoah
- Weiterentwicklung des Konzepts der jährlichen Gedenkstunde am Mahnmal
Die Suche nach Spuren ehemaliger jüdischer Familien aus Spandau, nach Angehörigen in aller Welt und das versöhnende Gespräch mit ihnen sind langfristige Aufgaben. Es bleibt daher wünschenswert, diese Erinnerungsarbeit auch im Kirchenkreis fortzusetzen.
Ein Artikel in der Berliner Woche stellt die Arbeit und Motivation von Frau Gudrun O'Daniel-Elmen vor: https://www.berliner-woche.de/spandau/c-leute/gudrun-odaniel-elmen-und-ihre-arbeit-als-beauftragte-fuer-erinnerungskultur_a347399